21 Jan 2024

Bedürfnis nach Sicherheit und Schutz steigt in Österreich

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(kunid) Dabei hat finanzielle Vorsorge für 85 % der Befragten hohe Bedeutung, und neun von zehn glauben, dass diese noch zunehmen wird. Monatlich legen die Österreicher laut Studie fast 250 Euro für die private finanzielle Vorsorge zur Seite.

Im Auftrag der Erste Bank und der Wiener Städtischen Versicherung hat das Marktforschungsinstitut Imas die Vorsorgestudie 2024 erstellt. Untersucht wurde dabei das Vorsorgebewusstsein der Österreicher in bewegten Zeiten. Die letzten Jahre sind ja von finanziellen Unsicherheiten, gesundheitlichen Ängsten und geopolitischen Unruhen geprägt gewesen. Die Umfrage hat ergeben, dass Menschen in solchen Situationen dazu neigen, sich stärker auf sich selbst und ihr unmittelbares Umfeld zu konzentrieren; auch nimmt das Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit zu.

Was wichtig wird

Laut Studienautor Paul Eiselsberg kehrt der Optimismus in Österreich trotz der Krisenstimmung zurück. So sind nunmehr 35 % der Befragten für die nächsten zwölf Monate zuversichtlich, vor einem Jahr sind dies nur 27 % gewesen. Sorgen haben nun 25 % (2023: 34 %).

Zur Frage, welche Werte und Begriffe den Studienteilnehmern heuer „eher wichtiger“ werden, geben 69 % Gesundheit, 65 % Sicherheit und 62 % Familie an. An vierter Stelle folgt Finanzielle Vorsorge mit 58 %.

Die stärksten Veränderungswünsche gibt es laut Studie bei der finanziellen Situation, gefolgt vom gesundheitlichen Wohlbefinden und der finanziellen Absicherung für das Alter.

Für Martin Bartalszky, Vorstand der Wiener Städtischen, bestätigt dies den Trend einer konstant steigenden Nachfrage bei Produkten zur finanziellen Vorsorge, sowohl im Gesundheitsbereich als auch in der Altersvorsorge.

Wofür vorgesorgt wird

Nach wie vor hoch ist die Bedeutung von finanzieller Vorsorge. Für 85 % der Befragten ist sie sehr oder eher wichtig, was aber einen Rückgang gegenüber den beiden Vorjahren (2021: 89 %, 2022: 90 %) darstellt.

Als wichtigste Gründe für eine ergänzende, private finanzielle Vorsorge werden mögliche Schicksalsschläge und fehlendes Vertrauen in die staatlichen Systeme von jeweils mehr als der Hälfte der Befragten genannt.

Wichtigstes Vorsorgethema ist dabei die Gesundheit: Für 63 % der Studienteilnehmer ist sie „ganz besonders wichtig“. Es folgen finanzielle Reserven für Krisenfälle (61 %) und die Pension, die für 57 % von großer Bedeutung ist.

Dass finanzielle Vorsorge dennoch manchmal aufgeschoben wird, hängt mit der Teuerung zusammen. 71 % erklären, dass es dadurch schwierig ist, richtige Vorsorgeentscheidungen zu treffen, 63 % können sich Vorsorge „nicht mehr leisten“.

Die Bedeutung finanzieller Absicherung

Gerda Holzinger-Burgstaller, Vorstandsvorsitzende der Erste Bank Österreich, wies allerdings darauf hin, dass 91 % der Befragten glauben, dass die Bedeutung der finanziellen Vorsorge in den kommenden Jahren in Österreich deutlich oder eher wichtiger werden wird.

Vor dem Hintergrund der immer stärkeren finanziellen Belastung der staatlichen Budgets aufgrund der fortschreitenden demographischen Entwicklung verwundert es nicht, dass neun von zehn Befragten von einer weiteren Zunahme der Bedeutung finanzieller Vorsorge ausgehen.

So zählt finanzielle Absicherung im Alter für 55 % der Befragten zu ihren „Lebensträumen“, knapp dahinter rangieren ein sicherer Arbeitsplatz und „genügend Freizeit, keine Überlastung“. „Gut verdienen“ liegt auf Rang vier und ist für knapp jeden Zweiten ein Lebensziel.

Dass eine ausgewogene Work-Life-Balance gerade für junge Menschen immer wichtiger wird, glauben 52 % der Studienteilnehmer. Allerdings sind 77 % voll oder eher der Meinung, dass man es im Nachhinein bereuen wird, zu wenig gearbeitet zu haben.

Noch immer das Sparbuch

Die Frage, welche Spar- bzw. Veranlagungsformen für die persönliche finanzielle Vorsorge genutzt werden, beantworten 56 % mit „Sparbuch oder Sparkarte“. Daneben verfügen aber 41 % über eine Lebensversicherung, 36 % haben einen Bausparvertrag.

Durchschnittlich werden laut Studie monatlich 247 Euro für die private finanzielle Pensions- und Gesundheitsvorsorge zur Seite gelegt, wobei es große Unterschiede zwischen Frauen (170 Euro) und Männern (317 Euro) gibt.

Damit hat sich der Sparbetrag gegenüber der vorjährigen Studie nicht verändert, gegenüber 2019 aber mehr als verdoppelt; damals wurden monatlich gerade einmal 120 Euro gespart. Allerdings geben aktuell 8 % der Befragten an, überhaupt nicht zu sparen.

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